Das Museum

Der Obernberger Kaufmann Josef Lang gab 1927 in einer Hauptversammlung des Verschönerungsvereins die Anregung, in Obernberg ein Heimatmuseum zu gründen. Der Vorschlag fand große Begeisterung, jedoch ist es hauptsächlich Josef Lang und seinem getreuen Helfer, dem Schneidermeister Karl Wiesmayr zu verdanken, dass die Sammlung Form annahm. In unzähligen Arbeitsstunden und unter Einsatz von eigenen Mitteln wurden Exponate zusammengetragen und zunächst in einem gemieteten Raum im Gasthof Schatzl untergebracht.

Innerhalb kurzer Zeit glich laut Josef Lang dieser Raum aber einem überfüllten Magazin, so dass man Räume im Gurtentor anmietete, das damals Frau Maria Scheicher gehörte. Unter fachlicher Beratung von Frau Eugenie Ludwig aus Suben und Dr. Fritz Dworschak aus Krems wurde die Sammlung geordnet, so dass das neue Heimathaus am 3. August 1931 feierlich eröffnet werden konnte.

Die Exponate wurden von vielen ObernbergerInnen freiwillig und ohne Kostenersatz, bzw. auf Leihgabe überlassen. Da die Gemeinde in den schwierigen 30er Jahren die Miete für die Räume oftmals nicht aufbringen konnte, griff Josef Lang selbst in die Tasche und sorgte für das Weiterleben des Hauses und setzte auch die Sammeltätigkeit fort.

Als 1945 mit dem Einmarsch der Amerikaner ein Kranwagen bei der Durchfahrt durch das Tor die Tragebalken durchriss, musste innerhalb von 2 Stunden das ganze Haus geräumt werden. Die ganze Bevölkerung, auch Kinder und alte Menschen halfen dabei unter großem Risiko mit. 1946 wurde das Tor wieder bezogen, die Ausstellung auf 9 Räume erweitert.

1948 wurde schließlich der Heimatverein durch Josef Lang gegründet und die Museumsarbeit aus dem Verschönerungsverein ausgegliedert.

Die Gemeinde erwarb das Gurtentor und der Heimatverein kaufte 1980 das angrenzende Gebäude zu, dies stellte eine wesentliche Verbesserung in der Präsentation der Sammlung dar.

Besondere Verdienste erwarben sich dabei Obmann Karl Rammerstorfer, Karl Sinhuber, Karl Gamisch und KR Alois Fritz. Aber auch die vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen trugen einen großen Teil zur Gestaltung des erweiterten Heimathauses bei. Besonders zu erwähnen Karl Billinger, der den neuen Eingangsbereich und die Tragebalken mit seiner Kerbschnitzerei gestaltete.

Aus Platzmangel ist die Sammlungstätigkeit in den letzten Jahrzehnten ein wenig in den Hintergrund getreten. Die Präsentation der Sammlung wird zur Zeit in kleinen Schritten heutigen Vorstellungen von musealer Präsentation angenähert. Der Heimat- und Kulturverein steht dabei vor großen Herausforderungen. Mit der Eröffnung des neu errichteten Kulturrundgangs Obernberg setzt der Verein 2016 ein kräftiges Lebenszeichen.

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